Kinderzahnheilkunde

Prävention und Prophylaxe von Anfang an

Kinder sollten so früh wie möglich mit der täglichen Mundhygiene sowie dem Zahnarztbesuch vertraut gemacht werden, auf jeden Fall noch bevor Schäden im Gebissaufgetreten sind. Außerdem sollte Ihr Kind regelmäßig zum Zahnarzt gehen, damit beginnende krankhafte Veränderungen rechtzeitig erkannt und gestoppt werden können.
Sinn und Schwerpunkt des Zahnarztbesuchs liegt vor allem in der
Vorsorge und Früherkennung. Vorbeugen ist immer besser als Heilen!

Spätestens wenn alle Milchzähne vorhanden sind, also zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr sollte die erste Untersuchung bei Kindern erfolgen. Von dann an sind viertel- bis halbjährliche Kontrollen anzuraten. Seit 01.07.99 dienen hierzu die zahnärztlichen Frühuntersuchungen FU1-FU3.
Leider greifen diese Untersuchungen erst ab dem 30. Lebensmonat und gelten bis zum 6. Lebensjahr.

Kinder im Schulalter

Bei Kindern im Schulalter zielt die regelmäßige zahnärztliche Betreuung vorrangig auf die Gesunderhaltung der bleibenden Zähne. Neu durchgebrochene Zähne sind besonders kariesgefährdet. Besonders die großen Mahlzähne (Molaren) können hier durch eine sogenannte Fissurenversiegelung der Rillen und Grübchen auf den Kauflächen wirksam geschützt werden. Das zweite wesentliche Betreuungsziel bei Kindern im Schulalter ist die Überwachung und Steuerung des Zahnwechsels und der Gebissentwicklung sowie gegebenenfalls die rechtzeitige Überweisung zum Kieferorthopäden.

Das Ziel der ersten zahnärztlichen Kontrolltermine ist vor allem, dass Ihr Kind das zahnärztliche Sprechzimmer kennenlernt und dabei angstfreie Erfahrungen macht. Das trägt wesentlich dazu bei, eine vertrauensvolle Beziehung zum Zahnarzt zu entwickeln, die sich auf jeden Fall positiv auswirkt, wenn einmal Behandlungen erforderlich werden sollten. Der Zahnarzt kann bereits bei diesen ersten behutsamen Untersuchungen Abweichungen der Zahnstellung erkennen. Er kann ferner aus der Kombination bestimmter Ernährungs- und Verhaltensgewohnheiten in der Familie des Kindes auf ein erhöhtes Kariesrisiko beim Kind schließen und diese Zusammenhänge den Eltern erläutern. Außerdem können die Eltern alle Informationen über wichtige zahnmedizinische Prophylaxemaßnahmen erhalten. Dazu zählen insbesondere Hinweise auf die Gefahren des Flaschennuckelns, die Beratung über funktionsgerechte Schnuller, Tipps zur zweckmäßigen Ernährung, zur Handhabung der Zahnbürste beim Kleinkind und zur Anwendung von Fluoriden.

Finden sich bei 3jährigen oder gar noch jüngeren Kindern schon kariöse Milchzähne, dann besteht für diese Kinder auch künftig ein erhöhtes Kariesrisiko. In diesen Fällen müssen der Behandlung der Kariesdefekte besonders intensive vorbeugende Maßnahmen folgen.

Bei jeder Untersuchung Ihres Kindes achten wir darauf, ob eine eventuelle Zahn– oder Kieferfehlstellung erkennbar ist, die in Zusammenarbeit mit Kieferorthopäden behandelt werden kann.

Ein gesundes Milchgebiss ist jedoch eine wichtige Grundlage für ein gesundes bleibendes Gebiss, und vorzeitiger Milchzahnverlust kann weitreichende negative Folgen haben, z. B. den falschen Durchbruch der bleibenden Zähne.

Mit elterlicher Unterstützung und durch regelmäßige Kontakte des Kindes mit seinem Zahnarzt wird die Basis für eine lebenslange zahnmedizinische Prophylaxe gelegt. Das Kind bzw. der Jugendliche lernen allmählich, eigene Verantwortung für die Zahngesundheit zu übernehmen. Kariesschäden können nicht vererbt werden. Deshalb hat jeder Heranwachsende die Chance, die eigenen Zähne ein Leben lang gesund zu erhalten.